Urheberrecht macht geistiges Eigentum zu einem handelbaren WirtschaftsgutBy Joerg Weizendoerfer17 May 2021In unserer neuen Serie „Drei Fragen an…“ führen wir Kurzinterviews mit Menschen, für die Urheberrechte zum Arbeitsalltag gehören. Den Anfang macht Prof. Dr. Christian Sprang, Justiziar beim Börsenverin des Deutschen Buchhandels e.V.Herr Sprang, Warum sind Urheberrechte so elementar, damit auch in Zukunft Fachwissen publiziert wird?Prof. Dr. Christian Sprang: Das Urheberrecht macht geistiges Eigentum zu einem handelbaren Wirtschaftsgut. Das ermöglicht die Entstehung von Wettbewerb um die besten Inhalte und die beste Sichtbarmachung von Fachwissen. Gäbe es diesen Anreiz nicht, würde vielleicht trotzdem irgendwie weiter Fachwissen publiziert, aber vermutlich nicht in so hoher Qualität und nutzergerechter Aufbereitung wie bei Bestehen eines rechtlichen Schutzes der Leistungen von Urheber*innen. Das Urheberrecht nutzt also nicht zuletzt den Nutzer*innen von Fachwissen.Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen bei der Einhaltung von Urheberrechten in der immer vernetzter und schneller werdenden digitalen Arbeitswelt?Sprang: Die zentrale Herausforderung besteht für mich im Angebot von Lizenzsystemen, die es den Nutzer*innen einfach machen, sich legal zu verhalten. Wenn es dann noch gelingt, die Lizenzen weitgehend maschinenlesbar zu machen und die Verwertungserlöse werk- und nutzungsbezogen zuzuordnen, dann würde die digitale Welt auch für die Urheber*innen und ihre Verwertungspartner zu einem Segen. Es lohnt sich deshalb auf jeden Fall, sich diesen Herausforderungen zu stellen!Sie haben Ihre berufliche Karriere zu großen Teilen dem Thema Urheberrecht gewidmet. Welche Bedeutung hat das Thema denn ganz persönlich für Sie?Sprang: Meine Grundüberzeugung ist zwar, dass das Leben nicht dazu da ist, sich nur an seinen Beruf zu verlieren. Aber hier und da kann ich auch im Privaten nicht leugnen, dass mich die intensive Beschäftigung mit dem Urheberrecht schon prägt. Vermutlich gibt es zum Beispiel nicht viele Wähler*innen, die an der Wahlurne überlegen, ob bestimmte Parteien im Hinblick auf ihre Wahlprogramme zum Urheberrecht überhaupt wählbar sind…;)
BIAL turns to RightsDirect licensing solutions as a key component of their knowledge sharing and compliance culture3 February 2021